Rodrich und Delmire
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Titel der Aufführung | Rodrich und Delmire |
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Ort der Aufführung | Ingolstadt |
Datum der Aufführung (n.S.) | 1750 |
Person(en) | Karoline Schulze-Kummerfeld |
Aufführungskontext | Aus den Lebenserinnerungen der Komödiantin Karoline Schulze-Kummerfeld: "Hier muß ich einen Vorfall, der mir zustieß, mit einfließen lassen. Es wurde ein Stück gegeben, das hieß 'Rodrich und Delmire'. Ich spielte in solchem einen verkleideten Pagen. Meine Rolle brachte es mit sich, daß ich mit bloßem Degen einmal herauskam. Ich stand in der Szene und wartete, bis der Auftritt an mich käme. Es waren einige Burschen auf dem Theater, die mit der Mademoiselle Karoline sprachen. Sie neckten sich mit ihr, und einer von ihnen stieß mich an den Arm; ich versah mich solches nicht, der Degen war schwer und ich zu schwach, solchen festzuhalten, laß den Arm sinken und stoße mir den Degen durch den Schuh durch in den rechten Fuß zwischen den zweiten und dritten Zehen. Ich fühlte den Schmerz, und das Blut floß aus dem Schuh heraus. Doch alles dessen schwieg ich still, weinte nicht, dachte nur an meine Rolle, die gut zu spielen. Ich wußte zu sehr, daß ich der Liebling meines Vaters war, fürchtete mich, daß, wenn ich's meinem Vater sagte, der etwa die Burschen in der ersten Hitze beleidigen könnte. – Meine Rolle ging gut ab, und ich, als ich nach Hause kam, setzte ich mich unter den Tisch und zog da meine Schuhe und Strümpfe aus. […]" |
Sekundärliteratur | Bolte 1934 (478), Buck 1994 (43f) |
Quelle | |
Theaterform | Wandertruppe |
Repertoirestück | Die glückselige Eifersucht Don Roderichs |